ÜBER UNS

Der Verein Krisenhilfe

Der Verein Krisenhilfe e. V. Bochum „ Jugend – und Drogenberatung“ ist seit 1975 in der ambulanten Drogenhilfe tätig. Die Krisenhilfe hat sich im Laufe der Zeit zu einer zentralen Einrichtung für alle Fragen und Probleme, die mit der Abhängigkeit von illegalen Drogen, Suchtgefährdung und Suchtprophylaxe zu tun haben, entwickelt. Die Angebote wenden sich sowohl an selbst Betroffene und Angehörige als auch an Multiplikatoren_innen.Alle Beratungsangebote sind für Bochumer Bürgerinnen und Bürger kostenfrei. Die Mitarbeiter_innen unterliegen der gesetzlichen Schweigepflicht.

Leitbild der Krisenhilfe e.V. Bochum

Was wir waren und heute sind:

Im Spannungsfeld zwischen Verbot und Kriminalisierung illegaler Drogen einerseits und persönlichem Unterstützungsbedarf von Betroffenen andererseits wurde 1975 der Verein Krisenhilfe von engagierten Bochumer Bürger_innen gegründet. Vor dem Hintergrund sich verändernder gesellschaftlicher Verhältnisse und Problemlagen differenziert der Verein seine Angebote fortlaufend aus.

Für wen wir was anbieten:

Unsere Aufgaben beziehen sich auf die Bereiche der Suchtvorbeugung,-beratung, -behandlung, Überlebenshilfen und Unterstützung zur Alltags-Bewältigung sowie der sozialen, gesundheitlichen und beruflichen Rehabilitation.

Wofür wir stehen:

Unsere Angebote für Drogenkonsumierende und abhängige Menschen sowie deren Angehörige zielen auf schnelle, effiziente und passgenaue Hilfen. Das Erkennen und Fördern von persönlichen Ressourcen sowie Akzeptanz, Offenheit und Auseinandersetzung bilden die Basis unserer vielfältigen Angebote. Die Arbeit in multiprofessionellen Teams, aber auch eine intensive Kooperation und Vernetzung mit anderen Institutionen sichern kontinuierlich ein hohes Maß an Fachlichkeit, Kreativität, Innovation und Verantwortung.

Besonderen Wert legen wir in der Zusammenarbeit …

mit Drogenkonsumierenden, -abhängigen und suchtgefährdeten Menschen sowie deren Bezugspersonen:

auf die Orientierung am individuellen Bedarf als Grundlage für erreichbare und nachvollziehbare Zielvereinbarungen und deren ressourcenorientierte Umsetzung in einer Atmosphäre von Wertschätzung, Offenheit, Fachlichkeit, Zuverlässigkeit und Schweigepflicht.

mit Multiplikator_innen und Kooperationspartnern

auf gezielte Information, Beratung und Fortbildung zur Stärkung von Handlungskompetenzen im Umgang mit den Themen Drogen und Sucht.
auf einen intensiven Austausch und eine enge Zusammenarbeit mit Fachkräften aus den Bereichen Schule und (Aus-) Bildung sowie der Sozial- und Gesundheitspflege zur Abstimmung und effizienten Vernetzung der Angebotsstrukturen.

mit Öffentlichkeit, Politik und Verwaltung:

auf die Sensibilisierung für die Themen  Konsum und Abhängigkeit.
auf eine vertrauensvolle, unterstützende und konstruktiv streitbare Zusammenarbeit zur Wahrung und Förderung der Interessen unserer Klient_innen. Dies erreichen wir durch beratende Unterstützung und fachliche Stellungnahme bei der Entwicklung von Suchthilfe und Drogenpolitik sowie bei dem Entwurf und der Umsetzung von Zukunftsvisionen.
auf angemessene, planbare und verlässliche Rahmenbedingungen zur dauerhaften wirtschaftlichen Absicherung und Fortentwicklung der Arbeit der Krisenhilfe, der wir durch Transparenz und zweckgerichteten Einsatz von Ressourcen Rechnung tragen.

Wie wir arbeiten:

Die Qualifikation, Flexibilität und das Engagement unserer Mitarbeiter_innen sind die Basis unserer Arbeit für die Bürger/ -innen der Stadt Bochum. Wir achten auf die Gesundheit und Leistungsfähigkeit unserer Mitarbeiter_innen und bieten dafür Aus- und Weiterbildungen sowie Supervision.

Wir schätzen und fördern die Multiprofessionalität unserer Teams und die Fachlichkeit der einzelnen Mitarbeiter_innen. Unsere Organisationsstruktur ermöglicht das schnelle und sachgerechte Treffen von Entscheidungen unter größtmöglicher Einbeziehung der Mitarbeiter/-innen. Unsere Führungskräfte pflegen einen kollegialen, respektvollen und fördernden Umgang mit Mitarbeiter_innen.
Die Mitarbeiter_innen und die Fachteams arbeiten mit einem hohen Maß an Eigenverantwortung und Entscheidungsspielräumen.
Im Rahmen der Qualitätssicherung legen wir Wert auf den Austausch und Informationsfluss zwischen den Abteilungen innerhalb wie auch außerhalb von Arbeitsgremien.

Bochum 2014

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Krisenhilfe Bochum

Organigramm Infografik (PDF)

Chronik Infografik (PDF)

Verhaltenskodex

Grundlage unserer Arbeit mit Klient:innen und Patient:innen ist der respektvolle, wertschätzende und gewaltfreie Umgang miteinander. Die Angebote der Jugend –und Drogenberatung Krisenhilfe Bochum beziehen sich auf die Bereiche:

Beratung, Psychosoziale Begleitung, Substitution, medizinisch und fachärztliche Versorgung, Ambulant Betreutes Wohnen, Niedrigschwellige Angebote, Beschäftigung, Fachstelle für Suchtvorbeugung, Streetworkprojekt „Bochum Sucht Zuhause“. Sie basieren auf unserem Verständnis der Förderung der Hilfe zur Selbsthilfe, der Gesundheitsförderung, der Unterstützung der eigenen Kompetenzen sowie der Achtung der Autonomie unserer Klient:innen.

Umgang mit Nähe und Distanz , Regelungen zu 1:1 Kontakten

  • Alle Klient:innen werden zu Beginn der Aufnahme in die unterschiedlichen Angebote des Vereins über die Regeln des Umgangs miteinander in Schriftform informiert. In allen Bereichen hängt die Hausordnung offen aus.
  • Bei bekannt schwierigen Klient:innen werden Termine in Absprache und in Anwesenheit von Kolleg:innen vergeben.
  • Die Tür zum Beratungs- oder Behandlungsraum kann bei bekannt schwierigen Patient:innen geöffnet bleiben, um sich schnell Unterstützung zu holen bzw. um den Raum schnell verlassen zu können.
  • Gegenstände, wie Scheren, Messer, Brieföffner etc. .werden nicht offen zugänglich aufbewahrt, so dass diese nicht als Waffe benutzt werden können.
  • Grenzüberschreitungen von Klient:innen, werden im Team besprochen und eventuelle Konsequenzen festgelegt.
  • Gewalt in Form gegen Gegenstände oder gegen das Gebäude, führt zu Hausverboten auf Zeit. Den Zeitraum legt das Team fest. Die Mitteilung an die Klient:innen ergehen schriftlich.
  • Gewalt und Gewaltandrohung (u. a. auch Beleidigungen) gegen Mitarbeitende führen zum Ausschluss der Beratung/Behandlung oder Teilnahme.
  • Mitteilungen von Konsequenzen werden schriftlich verfasst, von der Geschäftsführung unterschrieben, den Personen zugeschickt oder von mindestens zwei Mitarbeitenden persönlich ausgehändigt.
  • Sowohl Mitarbeitende als auch Klient:innen können eine Behandlung und/oder Beratung ablehnen.
  • Jeder Mitarbeitende hat einen Schrill Alarm zur Verfügung, den er in Notsituationen einsetzen soll.
  • Wir führen keine Termine bei Klient:innen außerhalb unserer Einrichtungen z.B. Hausbesuche durch, welche bereits durch übergriffiges Verhalten auffällig geworden sind.
  • Die Mitarbeitenden des Teams sind darüber informiert, welcher Mitarbeitende bei welchem Klient:in zu welcher Zeit einen Hausbesuch durchführt.
  • Ein Hausbesuch wird abgebrochen, wenn sich außer dem/r Klient:in andere Personen im Haushalt aufhalten.
  • Jeder Mitarbeitende vereinbart vor einem Außentermin mit einer anderen Fachkraft einen Rückruf, wenn der Besuch beendet ist.
  • Jeder Mitarbeitende kann sich zu Hausbesuchen bei Klient:innen von einer weiteren Fachkraft begleiten lassen.

 

Regelung zu Nähe- und Distanz Regulierung

Alle Mitarbeitenden des Vereins sind darüber informiert, eine professionelle Distanz zu wahren und eine klare Trennung zwischen Beruf und Privat einzuhalten.

  • Insgesamt gesehen gestaltet sich der Kontakt zu Klient:innen professionell distanziert, freundlich, empathisch und wertschätzend.
  • Das gegenseitige Siezen erleichtert die Einhaltung einer professionellen Distanz.
  • Sexuelle, Liebes – und/oder freundschaftliche Beziehungen bzw. Kontakte sind verboten. Dazu zählen z.B. das Herausgeben der Privatnummer oder –adresse sowie Whats App Kontakte.
  • Als Fachkräfte möchten wir keine Komplimente zu unserer äußeren Erscheinung erhalten. Bekommen wir welche, geben wir die Rückmeldung, dass wir dies nicht möchten.
  • Wenn im Rahmen einer Betreuung Gefühle der Anziehung entstehen, wird dies einer Vertrauensperson aus der Mitarbeiterschaft offengelegt und die Betreuung an einen/e Kolleg:in abgegeben.
  • Personen, die privat bekannt sind, werden nicht vom besagten Mitarbeitenden beraten.
  • Wenn Patient:innen im privaten Umfeld der/s Beratenden, wie z.B. Sportverein etc. erscheinen, dann wahren wir die Schweigepflicht.
  • Spenden dürfen angenommen und der Geschäftsführung zugeleitet werden. Persönliche kleine Aufmerksamkeiten dürfen angenommen werden, aber zu keinem Vorteil führen. Die Annahme von Diebesgut ist untersagt.
  • Beratungsanfragen im Rahmen einer Psychosozialen Begleitung, aus dem Wohnumfeld von Kolleg:innen sollten nicht von diesem übernommen werden.

Umgang mit besonderem Abhängigkeitsverhältnis

Den Mitarbeitenden ist bewusst, dass sich unsere Klient:innen in einem besonderen Abhängigkeitsverhältnis befinden. Um das Thema Machtgefälle in der Arbeit präsent zu halten und besprechbar zu machen, haben wir verschiedene Möglichkeiten/Methoden:

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  • Möglichkeit der/s Berater: innen Wechsels.
  • Möglichkeit der Beschwerde beim Vorgesetzten des Mitarbeitenden
  • Es gibt für die Mitarbeitenden auch außerhalb einer Teamsitzung die Möglichkeit, sich Rückmeldungen von anderen Fachkräften oder der Leitung einzuholen.

Unsere Teamkultur

Wir pflegen in unseren Teams eine positive Fehlerkultur. Uns ist  bewusst, dass in einem hockkomplexen und interdisziplinären Arbeitsbereich Fehler passieren können. Zugleich sind wir bestrebt, diese offen und konstruktiv zu besprechen und Maßnahmen zu ergreifen, damit diese in Zukunft weniger wahrscheinlich werden. Es gibt unterschiedliche Herangehensweisen der Beratenden, die sich untereinander über die Herangehensweise  austauschen und sich somit weitere Handlungsrichtungen ergeben (können). Wir gehen miteinander respektvoll und wertschätzend um

  • Es finden regelmäßige (mind. 1x jährlich) Mitarbeitenden Gespräche statt.
  • Kritik gegenüber Kolleginnen wird möglichst zeitnah thematisiert.
  • Wir achten darauf, was, wo (persönlich oder im Team) angesprochen wird.
  • Wir pflegen eine offene gewaltfreie Kommunikation.
  • Das Miteinander und die Teamkultur sind im Leitbild verankert.

Sprache

  • Im Kontakt miteinander und im Klient:innen-Kontakt sorgen wir dafür, dass wir gewaltfrei, nicht fremdenfeindlich, nicht sexistisch oder vulgär kommunizieren.
  • Wir sprechen Gendersensibel und begegnen unseren Klient:innen respektvoll, das sich u.a. darin zeigt, dass wir Namen erfragen und darauf bedacht sind, diese richtig auszusprechen.
  • In der Regel siezen wir unsere Klient:innen, ein Übergang zum Duzen kann bei Zustimmung möglich sein.
  • Wir stimmen die Sprachwahl auf unsere Klient:innen ab, damit die Verständigung barrierefrei ist (ggf. leichte Sprache).
  • Wir benutzen keine Fachtermini, die sich von den Klient:innen abgrenzen kann.

Beschwerdemanagement

  • Klient:innen können den/die Berater:in in Absprache wechseln.
  • Beschwerden sind an den Dienstvorgesetzten zu richten.
  • Die Beschwerden werden ernst genommen, besprochen und reflektiert.
  • Die Beschwerde führende Person bekommt eine Rückmeldung.
  • in einem gemeinsamen Gespräch wird gemeinsam nach einer Lösungsmöglichkeit des Konfliktes gesucht.

Chronik der Krisenhilfe Bochum

Schon vor Gründung der Krisenhilfe e.V. Bochum im Jahr 1975 wurden in Bochum Hilfen für Drogen konsumierende und drogenabhängige Menschen angeboten. Diese Arbeit konnte nur durch den persönlichen und vor allem ehrenamtlichen Einsatz engagierter Bochumer Bürger_innen entstehen und aufrechterhalten werden.
In Bochum und Wattenscheid eröffneten in den Jahren 1971 und 1973 Teestuben, die durch einen akzeptierenden Ansatz den Kontakt zu konsumierenden Jugendlichen suchten.
Ein immer weiter steigender Bedarf nach professioneller Hilfe und nach finanzieller Absicherung des Angebots führte im Jahre 1975 zur Gründung des Vereins Krisenhilfe e.V. Bochum, der die beiden bestehenden Angebote in sich auf nehmen sollte. Im Folgenden wird die Entwicklung dieses Vereins dargestellt:

1976

Die Satzung der Krisenhilfe e.V. Bochum tritt in Kraft.

Eröffnung einer zweiten Beratungsstelle (neben Wattenscheid) in der Bochumer Innenstadt (Viktoriastr. 67)

Beitritt der Krisenhilfe zum Diakonischen Werk als Dachverband

1977

Angebot einer regelmäßigen Sprechstunde in der JVA Bochum sowie eines Gruppenangebotes in der JVA Langendreer für abhängige Gefangene an

Einrichtung einer ersten „Qualifizierten Entgiftung“ Im Bergmannsheil Bochum in enger Kooperation mit den Ärzten

1978

Einführung eines Streetwork-Angebotes in Wattenscheid

1979

Eröffnung des Drobscafés als niedrigschwelliges Kontaktangebot in Wattenscheid

1981

Umzug des Drobs-Cafés in die Viktoriastr. 67 (Verbindung von Beratung und therapeutischer Arbeit sowie präventive Jugendberatung für Schüler_innen, Lehrlinge und Arbeitslose an, die in der überwiegenden Mehrzahl keine Kontakte zu illegalen Drogen haben)

1983

Eröffnung des ROUTE 66 in Wattenscheid, eine Begegnungsstätte der stadtteilorientierten Suchtprophylaxe

1984

Niedrigschwelliges Angebot einer Notwohnung, in der obdachlose Drogenabhängige übergangsweise wohnen können

1986

Einstellung des Notwohnangebotes nach einem Einbruch mit erheblichen Sachschäden wegen fehlender finanzieller Mittel

1987

Beginn der Methadondiskussion in einem Klima von Hochschwelligkeit und Abstinenzorientierung in Politik und Beratung vor Ort

1988

Einstellung einer Aidsfachkraft (Prostitution und Aids)

Aufstellen des ersten Spritzenautomates; Spritzenaustausch wird ein Dauerangebot der Krisenhilfe.

Teilnahme am ‚Landeserprobungsvorhaben Methadon’ (durchgesetzt unter dem Eindruck der HIV-Diskussion und steigender Todesraten) mit medizinischer Versorgung durch das Krankenhaus Bergmannsheil Bochum. Neuorientierung weg von der absoluten Abstinenzorientierung hin zu suchtakzeptierender Arbeit.

Umwandlung des Cafés in der Viktoriastr. von einem Jugendtreffpunkt in ein reines Angebot für Drogenkonsument_innen (auf die Bedürfnisse Drogenabhängiger zugeschnittenes niedrigschwelliges Angebot mit dem Ziel, auch bisher nicht erreichte Drogenbenutzer_innen in eine Betreuung einzubinden)

1990

Durchführung einer ersten Freizeit in Frankreich mit den Teilnehmern des Methadonprogramms

Regelförderung für die Aidsfachkraft

1991

Beteiligung der Krisenhilfe am Modellprojekt des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe „Therapie Sofort“ mit Standort Dortmund

1993

Der Bochumer Hauptbahnhof wird zum Treffpunkt der offenen Drogenszene. „Junkie-Jogging“ und Platzverweise bestimmen den Alltag der Abhängigen. Die Krisenhilfe macht Streetwork und verteilt Spritzen zur HIV-Prophylaxe

Organisation der Aktionswoche „Sucht hat immer eine Geschichte“ Im Rahmen der Feierlichkeiten „20 Jahre Drogenarbeit in Bochum“ durch die neu geschaffene Fachstelle für Suchtvorbeugung

1994

Gründung der Methadonambulanz als Nachfolgeprojekt des ‚Landeserprobungsvorhaben Methadon’ in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Psychiatrie des Martin-Luther-Krankenhauses. Seitdem sind alle an der Substitution beteiligten Berufsgruppen unter einem Dach vereint (ab Oktober 1994 in der ehemaligen Desinfektionsanstalt der Stadt Bochum in der Katharinastraße)

1995

Eröffnung der stationären Drogenentwöhnungseinrichtung Fachklinik Bussmannshof als gGmbH der Krisenhilfe

1996

Start des Kooperationsmodells ‘Aufsuchende bzw. Nachgehende Drogenarbeit‘ zur Versorgung chronisch abhängiger Bürger_innen unter der gemeinsamen Trägerschaft der inneren Mission, der Stadt Bochum und der Krisenhilfe

1997

Als Antwort auf eine neue Generation von Drogenkonsumenten entwickelt die Krisenhilfe ein Konzept und setzt es in der neu eröffneten Beratungsstelle für Cannabis und synthetische Drogen in Wattenscheid um.

1998

Einstellung eines eigenen Arztes für die Substitution durch die Krisenhilfe

1999

Start eines neuen Projekts der Soforthilfe für Drogenabhängige als Nachfolgemodell von Therapie-Sofort

Erweiterung des Cafés an der Viktoriastraße um ein medizinisches Angebot, der Drogentherapeutischen Ambulanz (DTA), in der seitdem eine Ärztin für Allgemeinmedizin eine Sprechstunde anbietet

2000

Mit einem „Kulturrausch“, ermöglicht durch die Unterstützung diverser Bochumer Künstler, feiert der Verein sein 25 jähriges Jubiläum

Implementierung des Bundesmodellprojekts zur Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumenten FreD. Zielgruppe sind Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren, die mit geringen Mengen illegaler Drogen zum ersten Mal auffällig werden und bei denen zu erwarten ist, dass deren Verfahren nach § 31 a des BtmG eingestellt wird

2001

Umzug der Beratungsstelle für Cannabis und synthetische Drogen von Wattenscheid in eigene Räumlichkeiten in der Alten Hattinger Straße nahe der Bochumer Innenstadt und Einführung des neuen Namens „inEchtzeit“

2002

Eröffnung des Drogenkonsumraumes in der Viktoriastraße nach umfangreichen Umbauarbeiten und ausführlichen Diskussionen zu gesetzlichen Grundlagen

Drogenrazzia bei der Krisenhilfe am 18.12.2002:
Erstmalig seit Bestehen des Vereins fand eine Drogenrazzia statt.
Hintergründe der Razzia waren sich mehrende Aussagen von Drogenabhängigen in Vernehmungen bei der Polizei, „sie hätten ihre Drogen in der Krisenhilfe gekauft“. Darüber könne man, so die Polizei, nicht hinwegsehen. Es gibt keinen rechtsfreien Raum, auch nicht eine Drogenberatungsstelle. Dies hat die Polizei durch die Razzia in unserer Einrichtung allen Drogenabhängigen in Bochum und auch der Öffentlichkeit verdeutlichen wollen.
Hintergrund war die Strafverfolgung von Mitarbeitenden der Bielefelder Drogenberatung unter dem Vorwurf, gemeinschaftlich und vorsätzlich durch eine einheitliche Handlung anderen eine Gelegenheit zum unbefugten Erwerb, zur unbefugten Abgabe, sowie zum Verbrauch von Betäubungsmitteln verschafft zu haben.
Diese Vorgänge verunsicherten die gesamte Drogenhilfe in NRW und verdeutlichten, dass die rechtlichen Rahmen-bedingungen für den Bereich der Drogenhilfe nicht ausreichen, um hinreichende Rechtssicherheit für Mitarbeitende der Hilfeeinrichtung zu schaffen.
Der Drogenkonsumraum und die Beratungsstelle waren von der Razzia ausgenommen, Die Mitarbeiterinnen und die Arbeits-unterlagen waren nicht Gegenstand der Ermittlungen.

Einstellung des Landesförderung und damit der Angebote zur Betreuung von HIV- und Aids-Erkrankten

Fortführung des FreD-Angebotes nach Beendigung des Bundesmodellprojektes durch die Beratungsstelle „in Echtzeit“

2003

Umzug der Fachstelle für Suchtvorbeugung von Wattenscheid in die Alleestraße

Einstellung einer russisch sprechenden Sozialarbeiterin für Drogenabhängige mit russischem Migrationshintergrund als neuer Zielgruppe mit Finanzierung durch die Stadt Bochum

2004

Umstrukturierung der Methadonambulanz in eine „Auffangambulanz“ für Menschen mit besonderem Behandlungsbedarf unter Reduzierung der Patient_innenzahl

2006

Start des Modellprojektes „INSAD – Individuelle Schritte in Arbeit für Drogenabhängige“ zur beruflichen Orientierung, Qualifizierung und Wiedereingliederung in das Erwerbsleben für substituierte und abstinenzorientierte Drogenabhängige.
Das Modellprojekt wird finanziert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und der ARGE Bochum.

Umzug der Methadonambulanz in die Viktoriastr. 67

Implementierung eines ambulanten Kurzzeitentzuges von Heroin mit Buprenorphin in der Methadonambulanz

Streichung der seit 1977 gewährten Zuschüsse der Landesregierung für die externe Drogenberatung in der JVA Bochum durch eine JVA-Fachkraft

Kauf (Erbpacht) des Gebäudes an der Katharinastraße von der Stadt Bochum durch die Krisenhilfe zur langfristigen Sicherung eines Teil seiner Angebote

Umzug der Drogenberatungsstelle in die sanierten und renovierten Räumlichkeiten der Katharinastr. 5-7

2007

Umzug der Fachstelle für Suchtvorbeugung von der Alleestraße in die Räumlichkeiten in der Katharinastr. 5-7

Einführung des Projektes Papilio, ein Angebot für den Elementarbereich zur Vorbeugung gegen die Entwicklung von Sucht und Gewalt, das speziell für Kindergärten entwickelt wurde

Start des 2-jährigen Modellprojektes des LWL „FreD goes net“, an dem gefördert mit EU-Mitteln 17 Länder der EU mit dem Ziel der europaweiten Einführung des Projektes „Frühintervention erstauffälliger Drogenkonsumenten“ teilnahmen

2008

Der Arzt der Methadonambulanz erhält wieder die Ermächtigung zur Teilnahme an der kassenärztlichen Versorgung im Bereich der Substitution.

Überführung des Projektes INSAD in eine Regelförderung gem. § 16d SGB II durch die ARGE Bochum, Umbenennung der Maßnahme in „INSAT – Individuelle Schritte in Arbeit“

Umzug der Beratungsstelle inEchtzeit von der Alte Hattinger Straße in die Räumlichkeiten in der Katharinastr. 5-7

Umzug des Projektes INSAT vom Harpener Feld (ViA Bochum) in die Hiltroper Str. 258 in Bochum-Grumme

Regelmäßige Treffen der beiden Selbsthilfegruppen Narcotics Anonymous und Anonyme Alkoholiker in den Räumen der Krisenhilfe in der Katharinastraße

2009

Ausgliederung der Beschäftigungs- und Qualifizierungsangebote in die neu gegründete „Krisenhilfe Bochum – gemeinnützige Betriebsgesellschaft für Arbeit und Beschäftigung gGmbH“

2012

Implementierung des Ambulant Betreuten Wohnens als neuem Fachbereich der Krisenhilfe in Räumlichkeiten in der Katharinastrasse

Trennung von der Tochtergesellschaft Bussmannshof

Die Ärztin, die seit 1999 eine Sprechstunde in der DTA abhält, verlegt ihre Praxis in die DTA. Die Ermächtigung des Arztes der Methadonambulanz wird in eine regelhafte Niederlassung umgewandelt.

Zertifizierung der Krisenhilfe Bochum – gemeinnützige Betriebsgesellschaft für Arbeit und Beschäftigung gGmbH nach den Anforderungen der Agentur für Arbeit für Maßnahmenträger

2016

Feierlichkeiten zum 40-jährigen Jubiläum der Krisenhilfe e.V. Bochum

2017

Zum 1. Dezember findet ein Wechsel in der Geschäftsführung statt. Nach 20 Jahren geht Friedhelm Lemm in den Ruhestand und übergibt die Geschäftsführung an Olaf Schmitz.

2018

6. Dezember 2018: Nach fünfjähriger Begleitung durch die Drogenberatung Wesel im Projekt FITKIDS, erhält der Verein ein Zertifikat. Das Zertifikat zeichnet Krisenhilfe dafür aus, Kinder suchtkranker Eltern in den Blick zu nehmen. Weitere Ergebnisse sind ein Kooperationsvertrag mit dem Jugendamt Bochum und die Gründung der Kindergruppe Paraplü in Kooperation mit dem Ambulanten Jugendhilfezentrum St. Vinzenz Bochum.

2019

Am Ende des Jahres ist Dr. Heinrich Elsner, leitender Arzt der Krisenhilfe und der Methadonambulanz in den Ruhestand gegangen. Die Nachfolge übernimmt Frau Nicola Matthes mit gleichzeitigem Betrieb einer niedergelassenen Arztpraxis und der Übernahme von ca. 100 Substitutionspatient:innen einer Praxis aus Bochum.

2021

Am 1.April 2021 wechselt die Geschäftsführung: Herr Olaf Schmitz übergibt die Geschäftsführung an Frau Claudia Felderhoff.
Ebenfalls am 1.April 2021 übernimmt Frau Dr. Eva Drewermann die Praxis von Frau Matthes und somit die medizinische Leitung der Krisenhilfe und der Methadonambulanz.
Im November 2021, mit einem Umfang von 10 Wochenstunden, kann die Beratungsstelle inEchtzeit „Online – Beratung“ anbieten.

2022

Ab Februar stehen Krisenhilfe finanzielle Mittel zur Verfügung, die erweiterten Öffnungszeiten der Niedrigschwelligen Angebote zu ermöglichen. Leider nur bis zum Ende des Jahres, dann werden die Öffnungszeiten wieder auf vier Stunden täglich reduziert.

Dezember 2022

Dezember 2022
Silvia Wilke geht in den Ruhestand und übergibt Teile ihrer Aufgaben an Jan Weweler.